Galerist Hans Strelow hört auf
Hans Strelow gab Ende Juni 2020 seine Düsseldorfer Galerie auf. Diese hatte er 1971 eröffnet und dort nunmehr fast 50 Jahre lang schwerpunktmäßig abstrakte Gegenwartskunst vertreten: Strelow war z.B. der erste, der Willem de Kooning in einer deutschen Galerie ausstellte. Auch Barnett Newman, Frank Stella, Kenneth Noland und andere Maler des abstrakten Expressionismus und des Colorfield Painting gehörten zu seinem Programm, ebenso ZERO-Künstler wie Günther Uecker oder der Bildhauer Norbert Kricke, Imi Knoebel und Günter Förg. Strelow war zunächst als Kunstkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für Nordrhein-Westfalen tätig, später berichtete er für diese Zeitung aus New York von der nordamerikanischen Kunstszene. Noch als Kritiker veranstaltete er mit dem Galeristen Konrad Fischer die bis heute vielbeachtete, bahnbrechende Ausstellung Prospect 68 in der Kunsthalle Düsseldorf, die die Kunst der damaligen internationalen Avantgarde vorstellte: Minimal Art, Earth Art, Arte Povera und Konzept-Kunst. Die „Rheinische Post“ berichtete, der 79jährige Kunsthändler habe sich nun wegen der Belastung der Branche durch die Pandemie und den im Vergleich zum Ausland mehr als doppelt so hohen Mehrwertsteuersatz für Kunsthändler zurück gezogen.
Dazu in Band 212 erschienen: