Galerienstudie: COVID19 vernichtet 10 Prozent der Arbeitsplätze
Hergen Wöbken vom Berliner Institut für Strategieentwicklung (IFSE) hat zusammen mit dem Galerienverband BVDG zusammen eine Studie zur Situation der Galerien in Deutschland durchgeführt. Basis der Studie ist eine Umfrage, an der 237 von etwa bundesweit 700 professionellen Galerien teilgenommen haben. Seit 2013 wurden in Deutschland mehr als 100 Galerien neu gegründet, im Durchschnitt existiert eine etablierte Galerie hier zu Lande seit 23 Jahren. Fast ein Viertel der Galerien ist im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ansässig (18 Mill. Einwohner), das bundesweit auch die höchste Museumsdichte aufweist. Ein Drittel der Galerien hat eine Adresse in der Hauptstadt Berlin (3,8 Mill.- Einwohner). Weitere wichtige Standorte für den Kunsthandel sind Metropolen wie München, Hamburg, Frankfurt/Main und Stuttgart – durchweg Städte, in denen (auch) Kunst- und Antiquitätenmessen abgehalten werden, die eine günstige Verkehrsanbindung für auswärtiges Sammlerpublikum haben und in ein international orientiertes urbanes sozio-kulturelles Umfeld eingebunden sind. Bei 73 Prozent der Befragten macht der Primärmarkt das Programmprofil aus, d.h. sie aquirieren als Programmgalerien ihre Ware direkt aus den Künstlerateliers. 17 Prozent verdienen ihr Geld hauptsächlich auf dem Sekundärmarkt, sind also Kunsthändler im engeren Sinne, die schon auf dem Markt vorhandene oder wieder in diesen zurück gelangte Ware an- und verkaufen. „Entsprechend verteilt sich der Umsatz zu 75 Prozent auf den Primärmarkt und zu 25 Prozent auf den Sekundärmarkt“. 5 Prozent „nennen Kunstberatung oder den Verkauf von Editionen als ihr wichtigstes Betätigungsfeld“. Aber durch COVID 19 sind bis jetzt schon 10 Prozent der Arbeitsplätze im Galerienwesen weggefallen. Die deutschen Galerien vertreten rund 14.000 Künstlerinnen und Künstler (in der Künstlersozialkasse sind insgesamt ca. 65.000 professionelle bildende Künstler und Künstlerinnen versichert, d.h. die übrigen haben keine Galeriebindung). In der Vermarktung dominieren immer noch die traditionellen Disziplinen, denn „aus wirtschaftlicher Perspektive“ ist für eine Galerie zu 97 Prozent Malerei „am wichtigsten“, zu 88 Prozent Skulptur und zu 85 Prozent Zeichnung. http://www.bvdg.de