Gabriele Münter-Preis für Parastou Forouhar

Am 10. März 2025 wurde Parastou Forouhar mit dem Gabriele Münter Preis 2025 geehrt. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
Forouhar, die eine wichtige iranische Stimme in der Gegenwartskunst ist, setzte sich im Wettbewerb knapp 1.300 Bewerberinnen durch. Als Konzeptkünstlerin setzt sie alle Medien von der Zeichnung über die Fotografie bis zu computeranimierten Bildsequenzen ein, um ihre oft gesellschafts-politischen Themen, etwa die Situation von Frauen – speziell auch in muslimischen Gesellschaften – zu reflektieren und zu veranschaulichen.
„Parastou Forouhar verbindet in ihrem Schaffen persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlicher und politischer Reflexion. Ihre Arbeiten, die oft von ihrer Herkunft und der Auseinandersetzung mit Fragen nach Zugehörigkeit und Gerechtigkeit geprägt sind, überzeugten durch ihre emotionale Tiefe und ihre ästhetische Kraft“, begründet die Jury ihre Auswahl.
Jedes Jahr reist die Künstlerin, die das Erbe der politischen Opposition ihrer Eltern fortführt, nach Teheran, um eine Gedenkveranstaltung für ihre ermordeten Eltern zu organisieren. Daran wurde sie von den iranischen Behörden mehrfach gehindert, manchmal sogar mit Entzug des Reisepasses.
Das Museum Gunzenhauser der Kunstsammlungen Chemnitz widmet der Preisträgerin und den Künstlerinnen der Shortlist – Esra Ersen, Else Gabriel, Ana Prvački, Annegret Soltau und Hoda Tawakol – vom 27. September bis zum 16. November 2025 eine eigene Ausstellung.
Dazu in Band 166 erschienen: