Franz von Defregger im Innsbrucker Ferdinandeum“
„Defregger -Mythos-Missbrauch-Moderne“ lautet der Titel der Ausstellung zum 100. Todestag des Malers Franz von Defregger (1835-1921) im Innsbrucker Ferdinandeum Bis 11. April 2021). Dessen Karriere begann 1967 als Mitarbeiter im Atelier des Historienmalers Carl Theodor von Piloty (1826-1886); von 1878 bis 1910 war Defregger selbst dann Professor für Historienmalerei an der Münchener Kunstakademie. Er malte vorzugsweise Porträts, idyllisierende Motive aus dem Tiroler Bauernalltag und dramatische Szenen über den Tiroler Volksaufstand 1809. Unumstritten war der Maler damit schon zu Lebzeiten nicht: „Konservative verehrten ihn, die Avantgarde lehnte ihn ab“, heißt es im Ankündigungstext zur Ausstellung. Man warf Defregger eine recht arge Folklorisierung der bäuerlichen Lebenswelt vor, wie auch der Wiener „Der Standard“ anmerkt. Diese Aspekte spart die Ausstellung bewusst nicht aus, auch nicht Defreggers posthume Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten. „Hitler sammelte seine Werke“, heißt es. Vor allem in den Szenen über den Tiroler Volksaufstand glaubte Hitler sich selbst als eine „Führergestalt“ verewigt zu sehen. https://www.tiroler-landesmuseen.at