Frankfurt: I am a Problem
Man kann das, was allabendlich in den TV-Talkrunden diskutiert wird oder was auf youtube-Kanaälen von sogenannten „Influencern“ an Schminktipps verbreitet wird, als „Diversität aktueller Identitätsentwürfe in unserer Gesellschaft“ benennen, man kann dies angesichts weltweiter aktuell höchst dramatischer Probleme in der Weltpolitik auch als Manierierheit in den Wohlstandsgesellschaften abtun: „Selfie-Hype, Veggie-Boom, Schönheits-OPs und Fitnesswahn: Was ist eigentlich unser Problem?“ Der Kurator Ersan Mondtag hat zum Stichwort „I am a Problem“ „Kunstwerke aus der Sammlung des MMK Frankfurt mit den Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz“ ausgewählt, mit denen er „Grenz- und Doppelgänger, stille Rebellen und gescheiterte Existenzen… miteinander in Dialog setzt.“ Es geht dabei im wesentlichen um die von Coaching-Gurus, Marketing-Spezialisten und anderen neo-liberalen Leistungsfetischisten propagierte „Selbstoptimierungs-Ideologie“ und ihre Schattenseiten: „Der Körper als Material, als dynamischer Organismus, aber auch zerstörbares Objekt, wird in vielen der Kunstwerke untersucht…“ Künstlerliste: Kader Attia, Vanessa Beecroft, Will Benedict, Bernhard Johannes Blume, Shannon Bool, Miriam Cahn, John De Andrea, Marlene Dumas, Robert Gober, Douglas Gordon, Ilja Clemens Hendel, Georg Herold, Martin Honert, Jonathan Horowitz, On Kawara, Teresa Margolles, Barry Le Va, Bruce McLean, Aernout Mik, Lutz Mommartz, Bruce Nauman, Steven Parrino, Arnulf Rainer, Bettina Rheims, Thomas Ruff, Taryn Simon, Dayanita Singh, Markus Sixay, Jack Smith, Sturtevant, Juergen Teller, Oliviero Toscani, Rosemarie Trockel, Andy Warhol und ein Auftragswerk von Plastique Fantastique. Laufzeit: 23. September 2017 — 18. Februar 2018 im MMK 2. mmk-frankfurt.de