Fluentum Berlin: „In Medias Res“
Die 2019 eröffnete öffentliche „Fluentum“-Sammlung in Berlin-Dahlem ist auf zeitbasierte Werke, insbesondere Videokunst, fokussiert. Standort ist ein ehemaliges Kasernengebäude, 1936-1938 für das „Luftgaukommando III“ gebaut und nach 1945 Sitz des US-Hauptquartiers: Von hier aus organisierte General Lucius D. Clay 1948/49 während der sowjetischen Berlin-Blockade die „Luftbrücke“ zur Versorgung der Bevölkerung in den Westsektoren. Dort kuratieren nun Dennis Brzek, der von 2021 bis Sommer 2022 als Gastkurator bei Fluentum tätig ist, und Junia Thiede, Head of Exhibitions and Programs bei Fluentum, die Ausstellungs- und Projektreihe „In Medias Res: Media, (Still) Moving“. „In einer Gruppen- sowie mehreren Einzelausstellungen und einer umfangreichen Publikationsreihe widmet sich Fluentum erstmals den historischen, politischen, visuellen und diskursiven Dimensionen, die in das Gebäude, das die Plattform heute beherbergt, eingeschrieben sind. Als historischer Gegenstand erinnert das Gebäude in seiner Architektur zugleich an das gewalttätige System des Nationalsozialismus sowie den Demokratie-Impetus der Alliierten, die in der Überlieferung der respektiven Nutzung zum Ausdruck kommen. Wie der Titel zu verstehen gibt, zielt “In Medias Res: Media, (Still) Moving Fluentums” auf eine Auseinandersetzung mit dem Bewegtbild, das sowohl kontinuierlich als auch vielfache zeitliche Verflechtungen beruht. Ausgehend von der Indexikalität des Gebäudes nutzen die Ausstellungsprojekte und Publikationsreihe Medien, um zu untersuchen, wie Bedeutungen, Geschichten und Orte diskursiv verwoben werden. Ein Fokus liegt dabei auf einer vierteiligen Publikationsreihe, die über den Zeitraum von einem Jahr erscheint und eine konkrete Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gebäudes verfolgt…“ http://www.fluentum.org
Dazu in Band 267 erschienen:
Dazu in Band 271 erschienen: