Feministische Avantgarde
Frauen kamen in der Kunst jahrhundertelang fast nur als Modell und Muse vor; zum Studium an Kunstakademien wurden sie erst im 20. Jh. zu gelassen, und noch in der Generation der Expressionisten waren Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker oder Gabriele Münter im Museumsbetrieb selten vertreten. Eine „weibliche Ästhetik“, die eigene Kunstnormen entwickelte und sich von jenen Schönheitsidealen abgrenzte, wie sie männliche Maler oder Bildhauer propagierten, entwickelte sich erst durch die feministische Avantgarde der 1970er Jahre „ Erstmals in der Geschichte der Kunst haben Künstlerinnen in kollektivem Bewusstsein die ‘Repräsentation der Frau’ in der bildenden Kunst gemeinsam in die Hand genommen, indem sie selbstbestimmt eine Vielzahl von weiblichen Identitäten entfalteten: provokativ und radikal, poetisch und ironisch. Der von Gabriele Schor geprägte Begriff ‘Feministische Avantgarde’ hat die Absicht den Kanon der Avantgarden zu erweitern.“ Die Ausstellung Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre vereint bis zum 31. Mai 2015 in der Hamburger Kunsthalle über 200 Werke von 32 Künstlerinnen aus der Wiener SAMMLUNG VERBUND. „ Die Ausrichtung der Sammlung fokussiert zwei Schwerpunkte: ‘Wahrnehmung von Räumen und Orten’ sowie ‘Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre’.Teilnehmende Künstlerinnen: Helena Almeida, Eleanor Antin, Lynda Benglis, Renate Bertlmann, Teresa Burga, Lili Dujourie, Mary Beth Edelson, Renate Eisenegger, VALIE EXPORT, Esther Ferrer, Lynn Hershman Leeson, Alexis Hunter, Sanja Ivekovic´, Birgit Jürgenssen, Ketty La Rocca, Leslie Labowitz, Suzanne Lacy, Suzy Lake, Karin Mack, Ana Mendieta, Rita Myers, ORLAN, Gina Pane, Ewa Partum, Ulrike Rosenbach, Martha Rosler, Carolee Schneemann, Cindy Sherman, Penny Slinger, Annegret Soltau, Hannah Wilke, Martha Wilson, Francesca Woodman, Nil Yalter. www.hamburger-kunsthalle.de