Fassaden
Fassaden können als abstrakte Kunstwerke wahrgenommen werden. In diesem Sinne sind die fotografischen Serigrafien von Roland Fischer ein „ABC der globalen Architektur“. Den Beginn der Globalisierung und ihre optische Fassung in der Geböäudegestaltung erlebte Fischer 1997 in China, als in Shanghai eine Brachfläche bebaut wurde – dort entstand das neue Finanz- und Wirtschaftszentrum der Stadt. Weltweit wird diese Entwicklung von einer ähnlichen Architektur begleitet. Dies machen Fischers Fotoarbeiten deutlich. Hatte die Moderne schon in den 1920er Jahren eine funktionalistische Hochhausarchitektur hervorgebracht, die – allerdings unter unterschiedlichen ideologischen Vorzeichen – in Chicago zu ähnlichen Ergebnissen führte wie in Moskau oder Köln (wo das erste westeuropäische Hochhaus 1926 am Hansaring entstand), und dann vor allem der Betonbrutalismus der 1960er Jahre zu einer internationalen Standardisierung der architektonischen Formensprache führte, so erleben wir nun eine dritte Welle solch einer inter-geografischen Baugestaltung. In seinen Fotoaufnahmen reduziert Roland Fischer die Wiedergabe auf die strengen geometrischen Grundmuster. Vom 18. September bis zum 23. Oktober 2015 stellt er seine Arbeiten im Aachener Kunstraum „project.claus“ (Kuckhoffstr. 39) aus.