Eugen Gomringer wurde 100 Jahre alt
Eugen Gomringer, schweizerisch-bolivianischer Schriftsteller, wurde 100 Jahre alt. Gomringer ist Begründer der konkreten Poesie, die sich begrifflich an de von Theo van Doesburgs Proklamation der „Konkreten Kunst“ anlehnt und deren Prinzip auf die Dichtung überträgt.
Bei Gomringer sind Wörter dann nicht mehr Bedeutungsträger, sondern bildkünstlerisches und phonetisches Gestaltungselement eingesetzt. Ab 1956 veröffentlichte Eugen Gomringer seine Textarbeiten: dazu habe ihn Max Bills Bild „Sechs gleichlange Linien“ inspiriert, das er in Sprache übersetzen wollte. In jener Zeit arbeitete Gomringer als Sekretär für Max Bill an der Hochschule für Gestaltung in Ulm und als Werbetexter. Von 1961 bis 1967 war er Geschäftsführer des Schweizer Werkbundes und von 1967 bis 1985 Kulturbeauftragter für die Rosenthal AG in Selb. Für die documenta 4 im Jahr 1968 durfte er die Schweizer Beiträge auswählen. Als Professor für Theorie der Ästhetik lehrte er von 1977 bis 1990 an der Kunstakademie Düsseldorf. 1988 wurde Eugen Gomringer Intendant des Internationalen Forums für Gestaltung in Ulm. Seine umfangreiche Sammlung konkreter Kunst und Poesie bildet den Grundstock des 1992 eröffneten Museums für Konkrete Kunst in Ingolstadt.
Dazu in Band 107 erschienen: