Esch, Kaunas und Novi Sad sind Kulturhauptstädte Europas 2022
Esch-sur-Alzette in Luxemburg, Kaunas in Litauen und Novi Sad in Serbien sind Kulturhauptstädte Europas 2022. In Esch-sur-Alzette beteiligen sich an den Veranstaltungen zum Hauptstadt-Jahr noch zehn Gemeinden des kommunalen Zweckverbandes PROSUD und der Gemeindeverband Pays Haute Val d’Alzette in Frankreich. Insgesamt sind 160 Projekte geplant. Die offizielle Eröffnungsfeier ist für den 16. Februar 2022 angekündigt. Symptomatisch für das kulturelle Erscheinungsbild ist der Strukturwandel von der einstigen Schwerindustrie vor allem im Stadtteil Belval zu einem neuen Quartier mit einer Universität, Forschungsinstituten, Start-Ups, einer Bibliothek, Gastronomie, einer Veranstaltungshalle und einem neuen Bahnhof. Das ehemalige Hüttengelände von Esch-Belval ist einer der Ausstellungsorte. 32 Mill. Euro wurden allein in die Infrastruktur mit Umbauten und Renovierungen für das Hauptstadtprogramm investiert. Kaunas ist mit 315.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Litauens; im lokalen Kulturleben spielt Textilkunst eine große Rolle, bedingt durch die Textilindustrie als einer der traditionellen wirtschaftlichen Schwerpunkt der Stadt. Das bekannteste Museum von Kaunas ist das Čiurlionis-Museum; als Kuriosum unterhält die Stadt auch ein Teufelsmuseum mit einer Sammlung von Teufelsfiguren. Kaunas ist die Geburtsstadt von George Maciunas, dem Mitbegründer der Fluxus-Bewegung in den 1960er Jahren. Im Zentrum des Kulturhauptstadt-Programms steht die Triologie „Mythos von Kaunas“, die an drei Wochenenden aufgeführt wird. Die 340.000-EinwohnerStadt Novi Sad setzt mit eimem Budget von 60 Mill. Euro ein ambitionierte Programm zu Themen wie Migration, Frauen in der Kunst und die Zukunft Europas um. Nemanja Milenkovic, Präsident der Stiftung „Novi Sad 2021“ erklärte gegenüber dem „Stern“: „Bis Ende 2022 werden wir 5.000 europäische Künstler bei uns gehabt haben“.