Erfurt: Jüdisches Mittelalter ist UNESCO-Welterbe

Das UNESCO-Welterbe-Komitee ernannte das „Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt“ zum kulturellen Welterbe. Damit haben 52 Monumente in Deutschland diesen Status. In Erfurt gehören die Alte Synagoge, das Ritualbad Mikwe und ein Wohngebäude, das „Steinerne Haus“ nun zum Welterbe.
Das älteste Teil der Synagoge, ein Mauerstück, stammt aus der Zeit um 1094, ein anderes Mauerteil aus dem 12. Jh. Damit ist dies eine der ältesten Synagogen in Deutschland. Später wurde das Gebäude allerdings nur noch als Lagerhaus genutzt, Ende des 19. Jh. dann als Gaststätte mit Tanzsaal. Sogar eine Kegelbahn legte man im Keller an. Da das Gebäude in der NS-Zeit nicht mehr als ehemalige Synagoge zu erkennen war, konnte es die Reichspogromnacht 1938 unbeschadet überstehen. Erst 1992 erkannte man bei Bauuntersuchungen den besonderen historischen Wert des Gebäudes, das die Stadt Erfurt 1998 aufkaufte und seit 2009 als Museum zur jüdischen Geschichte Erfurts nutzt.