Überwindung von Grenzen: Emeka Ogboh schafft Klanglandschaft in Frankfurt
Gemeinsames Singen in Chören, in religiösen Ritualen und bei diversen sozio-kulturellen Anlässen hat eine lange Tradition. Was kann es speziell in der derzeitigen „pandemie- und krisengeschüttelten Welt, in der die Musik und per se die Kunst lange verstummen musste“, bedeuten? „In diesem Sommer verwandelt der nigerianische Künstler Emeka Ogboh die Frankfurter Innenstadt in eine Klanglandschaft zu Wasser und zu Land. Im Zentrum seiner dreiteiligen Mehrkanal-Soundinstallation THIS TOO SHALL PASS, die sich vom Römer über den Main zur Dreikönigskirche spannt, steht eine neukomponierte, gleichnamige Hymne. Gewidmet der Stadt und dem Jahr 2020, eingesungen von Chören in Lagos und Frankfurt und eingewoben in Stoffe nach einem jahrhundertealten Igbo-Handwerk. Dem gegenwärtigen Nachdenken über die Migration von Menschen und ihrem Kulturgut, über Gleichheit, Teilhabe und Identität begegnet Emeka Ogboh mit dem Prinzip der kulturellen Aneignung als Möglichkeit der Überwindung von Grenzen. Der Künstler spielt mit Sprachen und Codes, bedient sich verschiedener Medien und Ausdrucksweisen. Über allem steht die politische wie menschliche Frage, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen (bis 3.Oktober 2021). http://www.thistooshallpass.site/de
Dazu in Band 233/234 erschienen: