Emeka Ogboh in Baden-Baden
Emeka Ogboh, gebürtig aus Nigeria, nahm 2015 an der Biennale von Venedig teil, erhielt 2016 den Bremer Kunstpreis der Böttcherstraße und war in diesem Jahr zu den Skulptur Projekten in Münster und zur Documenta eingeladen. Seine künstlerische Auseinandersetzung mit Immigration und der Frage, wie sich afrikanische Auswanderer in Europa fühlen, mündete u.a. in die Rezeptur eines Bieres „Sufferhead Original“. Es lehnt sich an die handwerklichen Craft-Biere an, die zuerst in den USA gebraut wurden, die aber nun auch vermehrt in Deutschland als Alternative zu den Industriebieren der großen Getränke-Multis angeboten werden. In Kassel ließ Ogboh dieses Schwarzbier mit einer leichten Chili-Note von einer lokalen Brauerei herstellen; zu seiner Ausstellung „If Found Please Return to Lagos“ in der Staatl. Kunsthalle Baden-Baden (11. November 2017 – 4. Februar 2018) kommt nun eine Variante auf den Markt, begleitet von einem Werbespot, „den Emeka Ogboh in den prächtigen Sälen des Casinos gedreht hat. Seine Protagonisten sind Menschen mit afrikanischem Hintergrund und Wohnsitz in der Kurstadt und Umgebung. Sie verkörpern in dem Spot eine elegante Soirée, in der sich jene gesellschaftliche Hybridität widerspiegelt, die auch dem Bier „Sufferhead Original“ innewohnt. Denn die Lebensrealitäten aller Teilnehmer sind geprägt davon, in einer Gesellschaft zu leben, in der Weiß-Sein immer noch als Norm gilt…“ Zu den zentralen Exponaten gehört auch die Sound-Arbeit „The Song of the Germans“. Aus zehn Lautsprechern ertönt das Deutschlandlied „Einigkeit und Recht und Freiheit…“, aber nicht wie gewohnt in deutscher Sprache, „sondern in Douala, Igbo, Ewondo und weiteren afrikanischen Sprachen gesungen, den jeweiligen Muttersprachen der Sänger und Sängerinnen des Berliner Chors ‘Bona Deus’“. www.kunsthalle-baden-baden.de