Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
Im 16. Jahrhundert entstand die Gattung des Schelmenromans Sein Hauptprotagonist ist der Schelm (pícaro) – ein Antiheld aus niedriger sozialer Schicht, der einfältig, aber auch bauernschlau ist. Für das 21. Jh. scheint es jedoch durchaus zeitgemäß zu sein, anstelle des im Roman üblicherweise männlichen Protagonisten als Hauptcharakter nunmehr eine Schelmin als anti-weibliche Heldin einzuführen und dazu eine Ausstellung zu arrangieren. „Angelehnt an das literarische Format des Schelmenromans bringt die Gruppenausstellung Werke zusammen, die sich um Perspektivverschiebungen und neue Gewichtungen von weiblichen Handlungsräumen drehen. Während die Gesellschaft bestimmte Rollenmuster anbietet, wählt die Schelmin stattdessen absurde Pfade, unangemessene Gesten sowie Strategien der Verspottung und der Unverschämtheit“, heißt es zu der Ausstellung, die bis zum 17. April 2016 im Künstlerhaus Bremen läuft. Der Ausstellungstitel „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, ist dem Sinnspruch des britischen Hosenbandordens entnommen. Künstlerliste: Kerstin Cmelka, Pauline Curnier Jardin, Michele di Menna, Feminist Land Art Retreat, Margaret Harrison, Alexis Hunter, Anne Imhof, Shana Moulton, Anne Speier, Megan Francis Sullivan, Amelie von Wulffen. www.kuenstlerhausbremen.de/