Düsseldorf: „Von fremden Ländern“...
Gemeinhin sind die Straßenzüge rund um die Hauptbahnhöfe der Großstädte Anlaufstellen für Menschen unterschiedlichster Art – hier findet man schäbige Pensionen und Luxushotels, Bordelle und Pfandleiher, Schlafstellen für Wohnungslose, exotische Restaurants und einfache Imbisse. Für den Kurator Markus Ambach zeigt auch das Düsseldorfer Bahnhofsviertel spezifische Facetten des urbanen Lebens „in seiner ganzen Härte, Heterogenität und Schönheit“. Dort, wo eben nicht die Schickeria, die sonst Düsseldorfs Image als Stadt der Mode, der Kultur und des industriellen Geldadels prägt, zu Haus ist, sondern japanische Subkultur und afrikanischer Ethno-Kult, das „Kraftwerk“-Tonstudio und eine Boxkneipe anzutreffen sind, setzt Ambachs interdisziplinäres Projekt „Von fremden Ländern in eigenen Städten“ an. „Die vertretenen künstlerischen Positionen sezieren und kultivieren zugleich die spezifischen Arbeits- und Lebensbedingungen rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof und entwickeln hier eigens entstehende Projekte im Stadtraum.“ Anwohner werden dabei ebenso einbezogen wie Tanz- und Medienprojekte. Im Focus stehen vom 2. Juni bis zum 19. August 2018 großformatige Installationen und andere Beiträge von Katharina Sieverding, Neïl Beloufa, Ines Doujak, Natascha Sadr Haghighian, Andreas Siekmann, Manuel Graf, Christine und Irene Hohenbüchler, Mira Mann, Christian Odzuck, Fari Shams, Pola Sieverding, Maximiliane Baumgartner und Alex Wissel, u. a. m.Katharina Sieverding beteiligt sich mit einem 200 m langen und 4 m hohen Banner: „Das wird die größte Arbeit meiner bisherigen Laufbahn werden… ich werde einen Image-Fries mit aneinandergereihten Statements für die Fassade der Alten Paketpost am Hauptbahnhof gestalten, in der gerade das Schauspielhaus stationär untergebracht ist.“ www.vonfremdenlaendern.de
Dazu in Band 204 erschienen: