Düsseldorf: „die digitale“-Festival – Ärger mit der „Rheinbahn“
Seit fünf Jahren wird in Düsseldorf “die digitale” als Festival für digitale Kunst, Musik und Gegenwartskritik ausgerichtet. Bis zum 27. Juni 2021 sollte der U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee als „UNDERGROUND GALLERY DIGITALE“ den Fahrgästen auf 17 Monitoren die „Highlights aus fünf Jahren“ präsentieren. Das Programm umfasts Beiträge von Sandra Araújo, Lena Chen, James Bridle, Peter Clouth, Ivo Deković, Bjørn Erik Haugen, Hyeseon Jeong, Ralph Klewitz, Tabita Rezaire, Igor Simić, Sean Waple, Angela Washko, Mathias Danberg und Diane Edwards. Doch dann gab es Ärger: Die „Rheinbahn“-Gesellschaft, die das Hausrecht dort ausübt, stellte kurzerhand den Strom ab – die Monitore blieben daraufhin dunkel, weil angeblich „die dargestellte Kunst… sehr provokativ“ sei. Stein des Anstoßes war insbesondere ein Beitrag „einer Künstlergruppe um die Internetaktivistin Lena Chen, die mit ihrer Arbeit auf Zusammenhänge zwischen Sexarbeit und Datentausch aufmerksam macht.“ Eine von dieser Künstlergruppe daraufhin abgeschwächte Version, allerdings mit dem Vermerk „censored by rheinbahn“ versehen, mochte die Bahngesellschaft auch nicht zulassen. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe bemühten sich um eine Vermittlung in dem Streit – mit Erfolg: Denn nun ist das Video „play4usnow.com“ von Lena Chen, Esben Holk und Stephanie Ballantine ab dem 11. Juni 2021 im Foyer der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen. Zeitgleich kann auch der Künstlerische Leiter Peter Witt das Programm der UNDERGROUND GALLERY DIGITALE wieder fortsetzen. info@die-digitale.net
Dazu in Band 133 erschienen: