Dresden: Installation an Weltkriegs-Denkmal entfernt
1994 setzte man in Dresden das Sowjetische Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der 5. Gardearmee vom Albertplatz auf den Olbrichtplatz um, als historisches Zeitzeugnis.Es war übrigens das erste für sowjetische Soldaten des Zweiten Weltkriegs errichtete Gedenkmal auf deutschem Boden.
Der Geschäftsbereich Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden führte kürzlich eine digitale Diskussion „Sehen – Erkennen – Verstehen. Das Sowjetische Ehrenmal in Dresden neu denken?“ durch. Denn seit dem Beginn des Ukrainekriegs stellte sich die Frage, wie man heut zu Tage mit solchen Denkmälern umgehen sollte. Eine kritische Auseinandersetzung suchte die Künstlerin Svea Duwe, die an der Gedenkstätte am Dresdner Olbrichtplatz eine Installation mit dem Text „Dieses Gebilde ist fragil!“ in drei Sprachen anbrachte. Doch über Nacht wurden die Schilder von Unbekannten entfernt. Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekathrin Klepsch beklagte die Entfernung des Werkes als „Verweigerung jeglicher Auseinandersetzung“. Das größte Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs außerhalb der ehemaligen Sowjetunion befindet sich in Berlin-Treptow: es wurde dort kürzlich von Unbekannten beschmiert. In Berlin forderte vor einigen Wochen eine CDU-Abgeordnete, die Panzer am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Tiergarten zu entfernen, was jedoch Bettina Jarasch (Grüne), zu jenem Zeitpunkt noch Berliner Umweltsenatorin, abgelehnt hatte.
Dazu in Band 134 erschienen: