Drei Museen restituieren Werke aus der Sammlung Heumann
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Städtische Galerie im Lenbachhaus München restituierten fünf Kunstwerke an die Nachfahren von Carl Heumann. Als Vertreter der Erbengemeinschaft nahm der in den USA lebende Michael Heumann die Werke entgegen. „Carl Heumann hatte eine umfassende Sammlung von Zeichnungen, Aquarellen und Druckgraphiken der deutschen Schule von 1750 bis 1850 aufgebaut, vorzugsweise Deutschrömer und Nazarener. Er galt als ausgewiesener Kenner der Kunst des frühen 19. Jahrhunderts und war bei vielen Museen ein gefragter Leihgeber. Spätestens ab 1938 wurde er vom nationalsozialistischen Regime systematisch verfolgt, weil er aus dessen Sicht als „jüdisch“ galt. Im Rahmen der Provenienzforschung, die zu den Werken erfolgt ist, wurde festgestellt, dass die Umstände, unter denen Carl Heumann die fünf Werke zwischen 1939 und 1944 veräußerte, unterschiedlich waren… „Die Forschung zu Carl Heumanns Biographie und seinem Schicksal in der NS-Zeit hatte ergeben, dass er aufgrund seiner jüdischen Herkunft zu den rassistisch Verfolgten gehörte. Im Jahr 1938 verlor er seine Anstellung in seinem eigenen Bankhaus, er musste die ‘Judenvermögensabgabe’ zahlen und durfte seine finanziellen Angelegenheiten nicht mehr selbst verwalten, da eine ‘Sicherungsanordnung’ über sein Vermögen ergangen war…“ In den Kriegsjahren musste Heumann Werke aus seiner Sammlung verlaufen, um seine Familie ernähren zu können. Er kam 1945 bei einem Bombenangriff ums Leben.
Dazu in Band 262 erschienen: