Dortmunder MO-Kunstpreis für Guerilla Girls

Das Künstlerinnen-Kollektiv Guerrilla Girls wird mit dem MO-Kunstpreis des Museums Ostwall in Dortmund bedacht (20.000 Euro).
Der Preis wird mit dem Ziel , „die Sammlung des Museums zu aktualisieren und damit Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihren Werken, Ideen sowie performativen Arbeiten die Bewegung von Dada, Pataphysik, Fluxus und Konzeptkunst aufgreifen und lebendig halten” von den Freunden des Museums vergeben.
Benjamin Sieber, Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall, begründete die Entscheidung für die Guerilla Girls wie folgt: „Die Entscheidung für eine Aktivistinnengruppe trägt auch dem aktuellen politischen und gesellschaftlichen Klima Rechnung und möchte ein starkes Signal gegen zurückgewandte Tendenzen setzen, die sich sowohl in Europa als auch in den USA zunehmend verfestigen.“ Die Guerrilla Girls würden für den Widerstand ausgezeichnet, heißt es den sie gegen Ausgrenzung von Frauen und People of Colour in Kultur und Kunst setzen.
Die Aktivistinnen aus New York und Los Angeles treten bei ihren Aktionen in der Öffentlichkeit immer mit Gorillamasken auf und arbeiten für ihre kritischen Kampagnen mit Plakaten, Bannern, Büchern und Videos, machen Performances und Aktionen und geben Workshops. Gegründet hat sich die Gruppe 1985 als Reaktion auf eine Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art, bei der von den 169 künstlerischen Beiträgen nur 13 von Frauen stammten. Ihr Plakat, auf dem sie fragen, ob Frauen nackt sein müssten, um ins Metropolitan-Museum zu kommen, ist heute weltberühmt. Es stammten zum damaligen Zeitpunkt lediglich 5 Prozent der ausgestellten Positionen im MET von Künstlerinnen – unter den Akt-Darstellungen betrug der Anteil an Frauen jedoch 85 Prozent.
Wer dem Kollektiv der Guerrilla Girls angehört und wie viele daran beteiligt sind, ist nicht bekannt.
Dazu in Band 285 erschienen: