Dorothy Iannone gestorben
Dorothy Iannone, amerikanische Malerin, Grafikerin, Objekt- und Videokünstlerin, starb im Alter von 89 Jahren. 1959 begann sie ihrer künstlerische Laufbahn mit abstraktem Expressionismus, stand in den 1960er Jahren zeitweise der Fluxus-Bewegung nahe und lebte Anfang der 1970er Jahre mit dem Fluxus-Künstler Dieter Roth in Düsseldorf und an anderen Orten zusammen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich künstlerisch schon erotischen Themen zugewandt: die Auseinandersetzung mit sexueller Emanzipation war unter den damaligen Zeitumständen – der gesellschaftlichen Aufbruchstimmung der 68er-Generation zum Trotz – ein schwieriges Terrain: 1970 erregte in der Kunsthalle Bern ihre Darstellung von Genitalien Anstoß. Die Motive sollten daher hinter Klebebändern versteckt werden, woraufhin Dorothy Ianoone und Dieter Roth ihre Teilnahme an der Ausstellung absagten. Auch andere ihrer Arbeiten wurden in Deutschland und der Schweiz noch in späteren Jahren zensiert. Nachdem Iannone 1976 ein DAAD-Stipendium für Berlin erhalten hatte, ließ sie sich dauerhaft dort nieder. 2016 wurde sie mit dem „B.Z.-Kulturpreis Berliner Bär“ ausgezeichnet.
Dazu in Band 226 erschienen: