Documenta-Vorbereitung in Corona-Zeiten
Zur letzten Documenta 2017 hielt der Co-Kurator Dieter Roelstraete schon zwei Jahre vor der offiziellen Eröffnung in Brüssel eine „Documenta Lecture“ ab – dass die künstlerische Leitung im Vorfeld der Kasseler Kunstschau an diversen internationalen Orten über die Konzeptdiskussionen informiert, gehört mittlerweile zur Tradition dieser Großausstellung. Doch in der Corona-Krise ist auch hier alles anders: nicht nur der „Kasseler Ostermarsch“ fand diesmal lediglich im Internet statt, wie die HNA-Hessische Niedersächsische Allgemeine berichtete, sondern auch das Leitungsteam für die Documenta 2022, das indonesische Kollektiv Ruangrupa, muss derzeit auf physische Zusammentreffen mit Gästen vor Ort verzichten und kann solche Meetings nur virtuell abhalten. „Lumbung“ heißt das Leitmotiv für die „d 15“ im Sommer 2022 – das bedeutet in Indonesien „Reisscheune“ und meint ein „kollektives Topf- oder Ansammlungssystem“ für gemeinschaftlich geerntete oder gezüchtete Pflanzen als Ressource. Was sich daraus als Parabel für Solidarität, Empathie, Kooperation, Großzügigkeit und Teilen ausdeuten lässt, bekommt in diesen Krisenzeiten eine konkrete Bedeutung. Die Documenta nutzt für ihre Ausstellungen und Aufführungen nicht nur klassische museale Orte wie das Museum Fridericianum oder die Documenta-Halle, sondern auch Orte im städtischen Raum. Einer dieser Orte steht für den Zeitraum der „d 15“ (18. Juni bis 25. September 2022) jetzt schon fest: ein leer stehendes Sportgeschäft in Kassels Fußgängerzone. https://www.documenta.de
Dazu in Band 241 erschienen:
Dazu in Band 266 erschienen: