documenta und die „Stunde Null” in der Kunst nach 1945

7. Juni 2021 · default

Als Prof. Arnold Bode in den 1950er Jahren die Kasseler Documenta gründete, wollte er seinen Zeitgenossen die moderne Kunst nahe bringen, von denen viele keine Ahnung hatten, weil sie ab 1933 durch die NS-Kulturpolitik vom internationalen Kunstbetrieb abgeschnitten waren. Das Deutsche Historische Museum Berlin zeigt mit „documenta. Politik und Kunst” (18. Juni 2021 bis 9. Januar 1922) „anhand der …Kassler Großausstellung“, wie sich die vielfältigen Wechselwirkungen von Politik und Kunst in der bundesrepublikanischen Gesellschaft nach 1945 ergaben. Denn einerseits grenzte sich die Documenta von den Nachwirkungen der NS-Ästhetik im Kunstgeschmack der Wirtschaftswunderjahre klar ab, andererseits vermied sie eine „offene Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit“. Die politisch motivierte Westorientierung schloss in den 1950er „eine entschiedene Distanzierung… von der sozialistischen Kunst des ‘Ostblocks’ ein“. So wurden denn erst 1977 in der Ära der Entspannungspolitik auch DDR-Künstler zur Documenta eingeladen, und 1992 warf man dem Documenta-Leiter Jan Hoet vor, die Kunst außerhalb des westlichen Kunstbetriebs zu wenig berücksichtigt zu haben. Parallel dazu untersucht die Ausstellung „Die Liste der ,Gottbegnadeten`. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ (27. August 2021 bis 6. Februar 2022) „die Nachkriegskarrieren… bildender Künstler, die ab 1944 als ‘unabkömmlich’ bezeichnet worden waren und vom Front- und Arbeitseinsatz verschont blieben“.
www.documenta.de, http://www.dhm.de

Dazu in Band 49 erschienen:


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