Documenta-Obelisk: Streit geht weiter

16. Februar 2018 · Kulturpolitik

Eine Spendenaktion soll den Ankauf des Documenta-Obelisken von Olu Oguibe durch die Stadt Kassel ermöglichen: Bis Ende April 2018 sollen 600.000 Euro zusammen gekommen sein – das ist der Preis, den der Künstler fordert. Doch das Sponsoring lief schleppend an: denn drei Wochen nach Beginn der Aktion waren erst 50.000 Euro durch eine Stiftung und weitere 35.000 Euro von verschiedenen Einzelspendern zusammen gekommen. Kulturdezernentin Susanne Völker vertraute der HNA-Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen an, sie wolle „selbst eine geringe Spendenbereitschaft nicht als ein Votum der Bevölkerung gegen den Obelisken verstanden wissen – selbst wenn die Summe am Ende erheblich von Oguibes Forderung abweichen sollte.“ Auf der Kommentarseite der Zeitung zum Interview mit der Politikerin überwiegen derzeit allerdings die kritischen Stimmen: da rechnet ein Leser vor: „Wieviel sinnvolle Dinge können mit 500.000 Euro zur Wohltat der Menschen beitragen ! Es können Alte und Hilfsbedürftigte unterstützt werden. Kindergärten und Schulen!“ Ins gleiche Horn stößt ein anderer Kommentar mit der Forderung, der Künstler solle doch lieber „die über eine halbe Million der geforderten Gelder für Flüchtlingshilfen“ spenden. Ein weiterer Leser beteiligt sich an der Diskussion mit einem im Falle des Künstlers Oguibe reichlich abwegigen Argument: „Obelisken neu zu bauen bestätigt die räuberische Praxis der Kolonialmächte. Schon aus diesem Grund ist der Obelisk als Form ein künstlerischer Fehlgriff. Das hätte auch dem Künstler bewusst sein können. Kassel braucht kein Symbol für die Ausraubung Ägyptens. Der Obelisk als Form gehört zu Ägypten nicht zu Kassel…“ www.hna.de


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