Documenta: Kooperation mit Athener Museum

7. März 2017 · Personalien

Die diesjährige Documenta 14 arbeitet mit Griechenlands National Museum of Contemporary Art, Athens (EMST) zusammen: Katerina Koskina (Leiterin des National Museum of Contemporary Art, Athens) und Adam Szymczyk (Künstlerischer Leiter der documenta 14) gaben bekannt, „dass das EMST als größte Spielstätte der documenta 14 in Athen Gastgeber der Ausstellung sein wird.“ Das EMST ist zugleich auch im Museum Fridericianum in Kassel präsent und zeigt dort eine kuratierte Auswahl aus seiner Sammlung griechischer und internationaler zeitgenössischer Kunst. Zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr wird die ständige Sammlung dann ebenso im EMST in Athen vorgestellt wird. „Im Zentrum der Zusammenarbeit steht ein gemeinsames Anliegen: Wie werden Kunst und ihre Institutionen öffentlich und zu einem Teil des Gemeinwohls?“ Das National Museum of Contemporary Art, Athens (EMST) hat seit seiner Gründung im Jahr 2000 Werke von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart gesammelt. „In den letzten Jahren wurden die Werke aus der wachsenden Sammlung durch Ausstellungen in zahlreichen temporären Ausstellungsorten wie Megaron – The Athens Concert Hall, Athens Conservatoire und im öffentlichen Raum kontextualisiert – ein wichtiger Schritt, um das Museum und seine Sammlung trotz der Herausforderungen, mit denen es sich konfrontiert sah, öffentlich zu machen. Währenddessen wurden Vorbereitungen für einen Umzug in den ständigen Sitz des Museums in der ehemaligen Fix-Brauerei an der Syngrou Avenue getroffen. Dieser Umzug fand 2015 statt. Mit dem Programm EMST in the World wurde und der Plan, diese zentrale öffentliche Institution vollständig zugänglich zu machen – das Gebäude, die Sammlung und die Ausstellungen für all jene zu öffnen, die in Athen leben oder die Stadt besuchen – in die Tat umgesetzt.“ In Kassel, einst im „Zonenrandgebiet“ nahe der Grenze zur DDR gelegen, haben sich seit der Wende 1989/90 dort für die documenta die „ideologischen Fundamente als westdeutsche Institution“ gewandelt: Seitdem steht jeder künstlerische Leiter vor der Notwendigkeit „globale Kunst einzubeziehen… Für die documenta ist die Frage, was sie für die Öffentlichkeit heute auf allen Ebenen – der künstlerischen, politischen und finanziellen – bedeutet, entscheidend geworden. Adam Szymczyks Vorschlag, die documenta 14 in Athen und Kassel zu veranstalten, befragt die Stellung dieser Institution, indem die Rolle der Gastgeberin, die so sehr zur Gewohnheit geworden ist, umgekehrt und stattdessen die Ausstellung in einem Kontext entwickelt wird, in welchem sie selbst Gast ist und ihre Visitenkarte die Einladung zu einem gemeinsamen Von Athen lernen darstellt…“ Dabei tangiert die Kooperation unterschiedliche bau- und museumsgeschichtliche Traditionslinien: Das Fridericianum wurde1779 als erstes öffentliches Museum auf dem europäischen Festland gegründet, war dann Bibliothek, und es es wird heute schließlich als Kunsthalle genutzt; es war zu Beginn des 19. Jh. auch Parlamentsgebäudedes Königreichs Westphalen. Das Athener Museumsgebäude wiederum wurde 1961 von dem Architekten Takis Zenetos (1926–77) in Zusammenarbeit mit Margaritis Apostolidis (1922–2005) als Brauerei entworfen. „Die gesamte vertikale Spanne des Gebäudes steht der Präsentation der documenta 14 in Athen zur Verfügung und repräsentiert gleichermaßen exemplarisch die zahlreichen Kooperationen mit anderen öffentlichen Einrichtungen in der griechischen Hauptstadt. Zu diesen zählt die Athens School of Fine Arts (ASFA) und das Städtische Kunstzentrum Athen im Parko Eleftherias, wo das Parlament der Körper, die Öffentlichen Programme der documenta 14, im September 2016 eröffnet wurde. Zu diesen Kooperationen gehören auch verschiedene Komplexe des Benaki Museum, mehrere archäologische Stätten und Museen, Archive, Hochschulen und Orte, die ein Lernen verkörpern, das sich auf den Straßen abspielt.“

Dazu in Band 230 erschienen:


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