Documenta: Jetzt streitet auch Roth mit Schormann
Mit einem Statement zu den Maßnahmen der d 15-Leitung im Kasseler Antisemitismus-Streit wollte Documenta-Generaldirektorin Dr. Sabine Schormann endlich in die PR-Offensive gegen, doch dies geriet keineswegs zu einem Befreiungsschlag. Inzwischen distanziert sich nämlich auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth von der Geschäftsführerin. Die „BILD-Zeitung“ kommentierte dies in gewohnter Weise krawallig: „Roth zofft sich mit Documenta-Chefin“. „Diese Aussagen und die Darstellungen von Frau Schormann zu den Abläufen in den vergangenen Monaten sind so nicht zutreffend“, ließ Claudia Roth nämlich einen Sprecher in diversen Medien zitieren. Roth habe einen Vorschlag zur Berufung eines externen Gremiums mit Expertinnen und Experten gemacht, sogar mit konkreten Namen, doch dies sei „von der Documenta nicht weiter verfolgt“ worden. Eine lückenlose Aufklärung des Skandals stehe weiter aus, und Roth erweckt mit den Worten ihres Sprechers nun den Eindruck, sie habe begonnen, an Schormanns Stuhl zu sägen: „Es ist zunehmend fraglich, ob die documenta-Generaldirektorin das leisten kann oder will.“ Auch Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrat der Juden in Deutschland, fordert den Rücktritt Sabine Schormanns, und ebenso den von Kassels OB Christian Geselle. „Wie es mit der Documenta weitergeht, ist derzeit offen“, bilanzierte der „Spiegel“ am 14. Juli 2022. „Es wird schmutzig bei der Documenta“, titelte die „Berliner Zeitung“ am selben Tag und staunte: „Verwundern kann eigentlich nur, dass all dieses Befremden erst jetzt zum Ausdruck kommt. Schormann hat sich in den letzten Wochen ungeschickt verhalten.“
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