Documenta: „Jenseits der nationalen Grenzen“
In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur dpa erklärte Adam Szymczyk, seine Idee, die documenta diesmal in zwei Städten auszurichten, nämlich in Athen und in Kassel sei immer „noch ziemlich intakt“, allerdings habe die organisatorische Dimension inzwischen „eine Größe erreicht, die sich meiner Kontrolle entzieht. Anfangs kannte ich jeden mit Namen. Jetzt sind wir mehr als 200 Personen in beiden Städten…“ Die „ursprüngliche Überlegung“ zu einer Doppelveranstaltung in Athen und Kassel fuße auf dem Gedanken, dass die Documenta „vielen Menschen jenseits der nationalen Grenzen“ gehöre: „Kulturelle Produktion sollte das Eigentum von jedermann sein“. Deswegen müsse die Documenta auch „über sich als Institution nachdenken“, sie sei -trotz oder wegen der Finanzierung des Kasseler Spektakels aus öffentlichen Haushaltsmitteln – „nicht als die bloße Verlängerung der kulturellen und politischen Interessen Deutschlands zu sehen“. Die Einschätzungen mancher Beobachter, es gäbe diesmal wohl weniger Malerei oder Skulptur zu sehen, wies Szymczyk zurück: „Ich mag Malerei! Ich schätze, wir werden ziemlich viel Malerei aus allen Teilen der Welt sehen – nur nicht unbedingt das, was man erwartet. Aber Malerei ist nur eine von vielen künstlerischen Ausdrucksweisen. Es gibt performative Kunst und mehr objekt-basierte Formate… Die Documenta ist nicht in verschiedene Kunstformen eingeteilt. Wir verfolgen einen mehr ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz…“