Documenta-Geschäftsführerin wehrt sich gegen Vorwürfe

3. Oktober 2017 · Kulturpolitik

In einem Interview mit der „FAZ“ wehrte sich documenta-Geschäftsführerin Annette Kulenkampff gegen den Vorwurf der Misswirtschaft: noch jede Documenta habe „mit Defiziten gearbeitet und gehofft, dass diese am Ende durch die Besucherzahlen ausgeglichen werden.“ Doch die „maximalen Kapazitäten dieser Stadt und dieser Ausstellung“ seien mit 900.000 Besuchern erreicht. Sicherheitsauflagen der Polizei hätten die Kasseler Veranstaltung um 400.000 Euro verteuert, auch „erhöhte Energie- und Klimatisierungskosten in Athen“ belasteten das Budget, und was die Wiederherstellung des Rasens auf dem Friedrichsplatz nach dem Abbau des Parthenons kosten werde, wisse man im Herbst 2017 noch nicht. Kulenkampff: „Es kann sein, dass das 50 000 Euro kostet. Es kann aber auch sein, dass es 100 000 Euro kostet.“ Dass es bizarr anmutende Bargeldtransporte nach Athen gegeben habe, begründet die Geschäftsführerin mit den „schwierigen politischen Zeiten in Athen“, d.h. mit einer Kontrolle des Kapitalverkehrs, die von Bankkonten in Griechenland nur Barabhebungen von 430 Euro pro Woche erlaubte. Dass in Athen möglicherweise Schmiergelder gezahlt worden sein könnten oder Schwarzarbeit bezahlt wurde, schließt Kulenkampff indessen kategorisch aus. Jeder ausgegebene Cent sei „nachvollziehbar“. Für die Zukunft rät Annette Kulenkampff jedenfalls zu einem Überdenken des Veranstaltungskonzepts: „Es gefährdet die Documenta, wenn sie aufgrund ihrer Organisationsstruktur zu einem politischen Spielball werden kann. Ich kann mir vorstellen, dass man auch über andere Rechts- oder Organisationsformen der Gesellschaft nachdenken muss.“ www.documenta.de

Dazu in Band 228 erschienen:


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