Documenta: Farenholtz kritisiert Abschlussbericht
Während der documenta-Aufsichtsrat die wissenschaftliche Expertise über die Aufarbeitung der Eklats auf der letzten Kasseler documenta „begrüßte“, „insbesondere die klare Einordnung der kritisierten Kunstwerke und die Hinweise zum Spannungsfeld zwischen grundgesetzlich geschützter Kunstfreiheit und gleichzeitig verantwortlichem Umgang mit antisemitischen Darstellungen“, übte der frühere documenta-Geschäftsführer Alexander Farenholtz Kritik an dem Abschlussbericht des Gremiums. Gegenüber der HNA-Hessisch-Niedersächsische Allgemeine monierte Farenholtz „das Rollenverständnis der Autoren. Sie stellen sich als unbefangene Beobachter dar. Dabei sind sie Konfliktpartei, und dies habe zu „polemischen Einfärbungen“ in dem Bericht geführt. Entsprechend kritisch ist der Blick von Farenholtz auf die vergangenen Auseinandersetzungen während der d 15, insbesondere, „als die Forderung formuliert wurde, die Vorführung von ‘Tokyo Reels’ müsse abgestellt werden. Schon der Zeitpunkt zeigt, dass die Verhältnismäßigkeit hier aus dem Blickfeld geraten ist.“ So sei letztlich der Bericht „Teil des Problems. Die Wissenschaftler haben gewollt oder ungewollt die Legende von einer documenta fortgeschrieben, die pausenlos die rote Linie überschritten hat…“
Dazu in Band 283 erschienen: