documenta 15: „Vertrauensverlust bei Jüdinnen und Juden“

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) veröffentlichte jüngst eine 130 Seiten starke Broschüre über die Antisemitismus-Eklats auf der documenta 15. Ergebnis der Recherche: „Trotz aller Erinnerungsstrategien und Gedenktage finde in Deutschland kein angemessener und aufrichtiger Umgang mit Antisemitismus statt…“ Die Umstände der documenta 15 hätten „bei Jüdinnen und Juden zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust geführt“. Projektleiterin Susanne Urban fasste zusammen: „Die Analysen des Antisemitismus wurden auf und von der documenta zurückgewiesen, jüdische Stimmen beschwichtigt und überhört und es bleibt die Phrase der Antisemitismusvorwürfe. Dabei ging und geht es um konkreten Antisemitismus“. Eine solche „Nichtbeachtung jüdischer Kritik an antisemitischen Vorkommnissen ist charakteristisch für den Umgang mit Antisemitismus in der Öffentlichkeit“.
Dazu in Band 285 erschienen: