Diskussionen über documenta gehen weiter
Nach dem die documenta-Leitung einen Abschlussbericht vorlegte und die Metum Management GmbH Vorschläge zur künftigen Organisationsentwicklung machte, konnte die Öffentlichkeit bis zum 31. Januar 2024 dazu Kommentare abgeben und „ihr Feedback digital… erteilen“. Wie geht es nun weiter mit der documenta?
Der Kasseler Kunstwissenschaftler Harald Kimpel wünscht sich die d 16 im Jahre 2027 „als großangelegtes, fulminantes Finale“ und für die Zukunft danach dann „ein neues Format“, das aber „die gleiche Strahlkraft“ entwickeln müsste, wie sie die documenta früher einmal hatte. Mit dieser Meinung steht er in Kassel allerdings allein da: ein Antrag der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung „zur Stärkung der documenta“ erhielt laut HNA-Hessisch Niedersächsische Allgemeine „in weiten Teilen eine breite Zustimmung, nur die AfD enthielt sich“. Für die Kasseler Lokalpolitik ist die documenta als ein wesentlicher Beitrag zum Stadtmarketing nämlich unverzichtbar. Die Metum GmbH plädiert für die Beibehaltung einer Findungskommission zur Kür der künstlerischen Leitung. Nach dem Rücktritt der Kommission für die d 16 wegen Querelen um den Nahost-Konflikt ist aber wohl erst gegen Ende des Jahres 2024 mit der Berufung einer neuen Findungskommission zu rechnen. Umstritten ist die Idee, einen „Verhaltenskodex“ einzuführen, um künftig antisemitische Aktivitäten zu vermeiden: eine Initiative „Stand with documenta“ befürchtet damit unzulässige Zensurmaßnahmen.
Dazu in Band 283 erschienen: