Die Wels-Waal-Expedition

26. Juni 2018 · Aktionen & Projekte

Muss ein Baum abgeholzt werden, soll gemeinhin dafür ein Ausgleich geschaffen werden, indem man an seiner Stelle einen neuen Baum pflanzt. Warum sollte dieses Prinzip nicht auch für die Fischerei gelten, dachte sich der Bochumer Künstler Matthias Schamp. Dort, wo im heutigen deutsch-niederländischen Grenzgebiet der Rhein sich in Waal, Ijssel und Lek aufteilt, angelten die Römer einst „im Bereich der Ulpia Noviomagus Batavorum (dem heutigen Nijmegen)“ einen Wels aus der Waal. Vermutlich wurde er verspeist, denn in einer Abfallgrube fand man später nur noch die Gräten des Fisches, die heute in der archäologischen Sammlung des Museum het Valkhof besichtigt werden können. Quasi als Ausgleich für den von den Römern verspeisten Wels stellte Künstler Schamp im Museum ein „Erkenntnisbecken-Aquarium“ auf, in dessen Wasser sich ein quicklebendiger Flusswels tummelte, als Teil der Installation Sammlung ist Konzentration für die Ausstellung Waste of Time. „Als Versteckplatz diente dem Wels eine Scherbe von einer römischen Amphore aus dem 1. Jhr. n. Chr. Seine Aufgabe, den Expansionswillen der Römer sinnfällig zu verkörpern, ist er aufgrund seiner Gefräßigkeit in … hervorragender Weise gerecht geworden“. Der Wels wuchs während der Ausstellung zu einem Prachtexemplar heran, doch das Schicksal seines römischen Vorfahren als Speisefisch blieb ihm erspart: Matthias Schmap setzte ihn nach Ende der Ausstellung in der Waal aus. http://schloss-ringenberg.de/v2/uploads/Sammlung-ist-Konzentration.pdf


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