Deutscher Pavillon in Venedig eröffnet

11. Mai 2017 · Biennalen

Mit der gut fünstündigen Inszenierung “Faust” von Anne Imhof eröffnete gestern der deutsche Pavillon auf der Venedig Biennale. Im Pavillon stehen Zuschauer auf einem zweiten Boden aus Glas, an den Wänden sind Glaspodeste angebracht und an den Seiten Glasfenster in Nebenräume, sodass sich Performer unter, über und um die Zuschauer herum bewegen. Performer ringen miteinander, teilen die Menge der Zuschauer, indem sie schreiend durch den Raum laufen oder bewegen sich in Zeitlupe, wirken teilweise wie Skulpturen an der Wand. Auch durch die Soundeffekte wird eine starke, emotional aufgeladene Stimmung erzeugt. Dabei beeinflussen auch die Reaktionen des Publikums die Peformance und verändern die Inszenierung. Der geschichtsträchtige Pavillon selbst ist von Glas und Stahl umzäumt, Hunde stehen in Zwingern vor dem Pavillon. Vor dem Haupteingang können die Menschen außerhalb lediglich vor eine Glasscheibe gedrängt einen Blick ins Innere erschaschen. Laut der Kuratorin Susanne Pfeffer sind Macht, Unterdrückung und Abgrenzung in der Gesellschaft Kernthemen der Performance. Sichtbar spielen sowohl die hier inbegriffene Brutalität, als auch die Zartheit und Verletzlichkeit eine Rolle. Faust ist von nun an jeden Tag zu erleben. Es sei ein “auf sieben Monate angelegtes Langzeitszenario aus performativer Dynamik, skulpturaler Installation, malerischer Setzung und präziser Choreografie der Sichtachsen und Bewegungen, das den gesamten Pavillon umfasst”  Zu der Eröffnung sprachen Außenminister Sigmar Gabriel, ifa-Leiterin der Abteilung Kunst, Elke aus dem Moore, Kuratorin Susanne Pfeffer und Künstlerin Anne Imhof. Die Biennale in Venedig läuft noch bis zum 26. November. KUNSTFORUM wird sich der Venedig Biennale im kommenden Band als komplette Dokumentation umfangreich widmen.


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