Deutsche Bank lässt Kunst versteigern
In den 1980er Jahren begannen Banken und Versicherungskonzerne, unternehmenseigene Sammlungen mit moderner und zeitgenössischer Kunst aufzubauen. Das gehörte unternehmensstrategisch zur „Corporate Identity“ und damit zum Imageprofil nach innen wie nach außen. Doch nun will die Deutsche Bank rund „200 Arbeiten aus ihrer Kunstsammlung veräußern, darunter Werke von Wassily Kandinsky, Egon Schiele und Max Beckmann“, meldete die Onlineausgabe der „FAZ-Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Vor allem von Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen und Druckgraphiken aus der Zeit der Klassischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts will sich die Bank trennen, sowie von Werken aus der Nachkriegsmoderne. Beides passe nicht zum Sammlungsschwerpunkt… Diesen bildeten zeitgenössische Arbeiten auf Papier und Fotografien.“ Eingeliefert werden die Werke in den nächsten drei Jahren bei den Autkionshäusern Christie’s in London und Paris und beim Kunsthaus Ketterer in München. Beim Bankhaus legt man Wert darauf, dass der Erlös „nicht etwa zur Sanierung der krisengeschwächten Bank genutzt“, sondern „für den Ankauf von Werken aufstrebender künstlerischer Talente verwendet“ werde. Die „Augsburger Allgemeine“ zitiert den Auktionator Robert Ketterer: „Einen besseren Zeitpunkt hätte die Bank nicht wählen können. Der von Corona gebeutelte Markt lechzt nach Qualität und Provenienzen dieser Güte.“ So kamen am 11./12. Dezember 2020 bei Ketterer Gemälde, Mischtechniken und Skulpturen von Max Liebermann, Karl Hofer, Ernst Wilhelm Nay, Emil Schumacher, Fritz Winter und Renée Sintenis unter den Hammer. https://www.kettererkunst.de/