Das verlorene Paradies
Die biblische Schilderung der Vertreibung der Urmenschen aus dem Paradies hat Literaten und Künstler immer wieder zu Phantasien angeregt, wie dieses Paradies zurück zu gewinnen wäre. Hungerphantasien brachten z.B. Vorstellungen von einem Schlaraffenland hervor: Um in dieses Paradies zu gelangen, muss man sich erst einmal durch einen Berg aus Teig oder Brei durchfressen, und dann hat man einen Ort erreicht, indem Faulheit als eine Tugend gilt und eher der Fleiß als eine Sünde empfunden wird, so wie es z.B. Pieter Brueghel in einem seiner Bilder mit einer Verdrehung und Umkehrung der Werte darstellte. Der Künstler Rolf Hinterecker schuf als Rauminstallation für den Trauerraum in einem Beerdigungsinstitut einen Paradiesgarten mit üppiger Botanik aus Plastikpflanzen. Mit dem Thema „Paradise Lost“ setzt sich aktuell die Kölner Ortsgruppe der Künstlerinnenvereinigung Gedok auseinander. Am 26. Juni 2016 führen die Künstlerinnen im Kunstraum 57 (Hartwichstr. 57, Köln-Nippes) eine Aktion mit Fotos, Installation, Musik, Materialassemblagen und literarischen Texten durch, um “die Paradiesvorstellungen nicht nur darzustellen, sondern zu hinterfragen“. Liste der Teilnehmerinnen: Christina Fuchs, Romy Herzberg, Johanna Hansen, Lieselotte Freusberg, Angelika Wittek und Renate Martinsdorf-Henrici. www.gedok-koeln.de