Dänemark: Hummings – Kunst im öffentlichen Raum
“Hummings“ (dt. summen) ist ein neues Projekt betitelt, das im Zweijahresrhythmus im dänischen Köge stattfindet soll. Rund eine Autostunde nördlich von Kopenhagen, leben hier gut 50.000 Menschen. Initiatorin Ulrikke Neergaard, Direktorin des KOS Museum of Art in Public Spaces, hat zusammen mit der türkischen Kuratorin Fulya Erdemci zur ersten Ausgabe jetzt für fünf Wochen Projekte von 16 internationalen Künstler*innen über den Ort verteilt, von der Innenstadt über das neue Wohnquartier im ehemaligen Industrieviertel bis zum Strand. Der Titel gibt ein weites Assoziationsfeld vor, den das Duo als „Chance einer alle Lebewesen verbindenden Sprache“ (Begleitheft) beschreibt. Die meisten Werke sind ortsspezifisch konzipiert wie Olga Ravns Buch in Erinnerung an die Hexenverfolgung Anfang des 17. Jahrhundert in Köre oder Jakob Jakobsens Schriftzug „Angst“ in einem leerstehenden Rondell, das ihm zugleich als Theater für seine Eröffnungsperformance diente – eine Emotion, die wohl alle Lebewesen verbindet. Einen Schwerpunkt legt das Kuratorenduo auf Anwohnerbeteiligung wie in Karin Sanders wiederaufgeführter Performance, bei der Menschen auf schmalen Stelen balancieren, oder Maider Lopez´ Video einer Gruppe von Menschen, die sich den Wellen folgend am Strand vor- und zurückbewegen. Eigentlich sollen sie der Natur folgen, ähnlich wie die Vögel namens Sanderlinge. So ganz klappt es nicht, der Rhythmus gerät arg durcheinander, manche Menschen scheinen nur ihrem eigenen ´Summen´ zu folgen. Das zu ändern und eine neue Aufmerksamkeit zu schaffen, ist eines der Ziele dieses engagierten Projekts: Hummings, Art in Public Spaces, Koge, Dänemark, 14.8.-26.9.2021 (SBV) www.KØS (koes.dk)