Critical Run
Zu den Olympischen Spielen trägt ein Läufer eine brennende Fackel von Athen zum jeweiligen Austragungsort; und bisweilen werden auch Marathonläufe als Benefiz-Veranstaltung oder Demonstration abgehalten. Die New Yorker Künstlerinitiative „Emergency Room“ hat nun auch für den Kunstbetrieb den Critical Run ins Leben gerufen: während des Laufens tauschen sich die Teilnehmer über Ausstellungen, über den Kunstmarkt und über die Strukturen des Kunstbetriebs aus. Die nächsten Läufe sind im April 2018 in Havanna, für den Monat Juni in Berlin, Basel und Oslo und für den Monat Oktober in Mannheim und Casablanca angekündigt. „Emergency room“ (im Englischen eigentlich „Notaufnahme“) wurde vom dänisch-französischen Konzeptkünstler Thierry Geoffroy als Terminus für „Formatkunst“ in den Kunstbetrieb eingeführt. Für ihn ist das mathematische Format eines Kunstwerks schon das Kunstwerk selbst, und dies überträgt er dann auch auf konzeptuelle Formate: „Emergency Room“ ist solch ein „Format“, mit dem er durch den internationalen Kunstbetrieb tourte; der New Yorker Kunstraum P.S. 1 war eine der Stationen. Es umfasst viele Teilnehmer, die sich über die sozialpsychologischen Aspekte der Kunstproduktion und der Kunstvermittlung austauschen, hier im „Format“ eines marathonähnlichen Laufs. www.emergencyrooms.org/criticalrun.html