Coronavirus: ART COLOGNE 2020 verschoben
Also doch: Anfang März hieß es noch mit rheinischem Optimismus, die Art Cologne fände wie geplant im April statt. Jetzt wird sie doch wegen der Coronavirus-Ausbreitung in den Herbst verschoben. Die Koelnmesse habe die Entscheidung “in enger Abstimmung mit dem Krisenstab der Stadt Köln und gemäß dem Erlass der NRW-Landesregierung zur Durchführung von Großveranstaltungen” entschieden, heißt es. Nunmehr wird die Art Cologne vom 19. bis 22. November 2020 parallel zur ebenfalls von der Koelnmesse organisierten Kunstmesse Cologne Fine Art & Design stattfinden. Die Verunsicherung zahlreicher Teilnehmer und Kunden sowie die komplizierte Reisesituation angesichts sich häufender Einreiseverbote mache es aktuell unmöglich, die Großveranstaltung in gewohnter Qualität zu realisieren.
Neben Italien, das international zurzeit zweitstärkste vom Coronavirus betroffene Land, verschärfen nun auch die USA, Deutschland, Frankreich und weitere Länder ihre Maßnahmen. Flugverbot, geschlossene Schulen, Restaurants und Geschäfte sowie die Empfehlung soziale Kontakte während des aktuellen Pandemie-Status einzuschränken.
Der „Coronavirus-Erlass“, Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern zu untersagen, führte in den vergangenen Tagen zu einer bundesweiten Absage- und temporären Schließungswelle im Kunst- und Kulturbetrieb. Betroffen sind u.a. die bisher größte Monet-Ausstellung Deutschlands im Museum Barberini Potsam, angekündigte Veranstaltungen und Führungen der Akademie der Künste in Berlin, der Staatsgalerie Stuttgart, des Pact Zollvereins, des HartewareMedien Kunstvereins uvm., die nahezu gesamte Museumslandschaft in Österreich, wie das MAK Museum und die Eröffnung des Albertina modern, zahlreiche Ausstellungsorte in der Schweiz sowie erhebliche Streichungen im Theater, Konzert- und Festivalprogramm. Neben zahlreichen Verschiebungen von internationalen Großausstellungen wie der diesjährigen Armory Show oder der Art Dubai 2020 meldete jüngst auch der Vorstand des IKT – International Association of Curators of Contemporary Art – die Verschiebung ihres diesjährigen Kongresses auf den Herbst (13. – 18. Oktober).
Kulturministerin Monika Grütters äußerte sich am vergangenen Mittwoch zu den dadurch entstehenden wirtschaftlichen Schäden: „Wir müssen auf unverschuldete Härten und Notlagen reagieren und sie ausgleichen. Das muss uns nicht nur die Wirtschaft, sondern auch unsere durch die Absagen schwer gebeutelte Kulturlandschaft wert sein.“ Der Kunstbetrieb mag hoffen.
Weitere Informationen unter www.artcologne.de
Dazu in Band 239 erschienen: