Coronakrise: Berliner Dom wirbt um Spenden
Die Gemeinde des Berliner Doms wirbt derzeit mit 600 Plakaten im Stadtbild um Spenden. „Das Geschäftsmodell der Finanzierung durch den Tourismus, das die Unabhängigkeit der Gemeinde sichere, funktioniere in der aktuellen Krise nicht“, zitiert der Berliner „Tagesspiegel“ den Geschäftsführer. Wo aufgrund der coronabedingten Reisebeschränkungen die Touristen fort bleiben, fallen Kulturveranstaltungen und andere Eintrittsgelder weg, ist der jährliche Etat von 6, 1 Mill. Euro nicht zu stemmen. In „normalen“ Zeiten besichtigen 800.00 Besucher jährlich den Berliner Dom. Doch in der Lockdownphase sind in den meisten Bundesländern Kathedralen nur noch zum Gebet oder zu Gottesdiensten mit Abstandsregeln und ohne Gemeindegesang zugänglich. Im Klingelbeutel und im Opferstock klimpern in Corona-Zeiten daher weitaus weniger Münzen als sonst.
Im Kölner Dom ist das genauso. Der „Zentral-Dombau-Verein zu Köln von 1842“ hat etwa 17.000 Mitglieder, „die bis heute unverändert 60 Prozent des jährlichen Bauetats von sechs bis sieben Millionen Euro jährlich am Dom aufbringen“, schrieb die Westdeutsche Zeitung. Die „Dombau-Lotterie“ steuert jährlich 1, 5 Mill. zu den Baukosten bei. Insgesamt kostet der Unterhalt der Bausubstanz, Restaurierungsmaßnahmen und für das Personal ca. 12 Mill. Euro im Jahr. Neben Zuwendungen des Landes NRW und der Stadt Köln fließen 2 Mill. Euro jährlich aus den Kirchensteuereinnahmen des Erzbistums in den Bauetat, und rund 5 Mill. Euro pro Jahr muss das Domkapitel mit Führungen sowie Eintrittsgeldern für die Schatzkammer und die Turmbesteigung erwirtschaften. Bei 6 Mill. Touristen, die jedes Jahr an der Gnadenmadonna und dem Altar der Stadtpatrone vorbei gehen, kann das funktionieren.