CI-Contemporary Istanbul
Die CI-Contemporary Istanbul (20.-23. Sept. 2018) umfasst ein Teilnehmerfeld von ca. 80 Galerien. Marktbeobachter sehen bei den türkischen Sammlern, die international agieren und oft Zweitwohnsitze außerhalb ihres Heimatlanmdes haben, eher eine Tendenz, ausländische künstlerische Positionen zu erwerben. Internationale Galerien und Sammlern sind den Messeveranstaltern schon deshalb willkommen, weil die offizielle Wirtschaftspolitik auch den Kunsthandel als Teil eines Programms begreift, die Türkei möge bis 2023, dem 100. Jahrestag ihrer modernen Staatsgründung durch Kemal Atatürk, den Anschluss an die weltweit zehn größten Wirtschaftsnationen gefunden haben. Für die lokale Istanbuler Kunstszene konstatierte die „Stuttgarter Zeitung“ im November 2017 hingegen „schwierige Zeiten“, doch trotz des sich „verengenden“ innenpolitischen Klimas entwickele sie immer noch „eigenständige Dynamiken“. Auch hier muss man wohl zwischen einer kommerziablen „Kunstmarkt-Kunst“, die ihren Weg in die Messegeschäfte findet, und jener anderen Kunst, die eher auf Biennalen etc. gezeigt wird, unterscheiden. Kunst werde „nicht unbedingt schlechter unter politisch schwierigen Bedingungen“, zitiert die Stuttgarter Zeitung den Istanbuler Stadtforscher Orhan Esen. Und der Berliner „Tagesspiegel“ bescheinigte der Istanbuler Messe im Januar 2017: „Nachdem schon mehrere türkische Biennalen abgesagt wurden, gilt die CI umso mehr als Leuchtturm der Freiheit…“ Im vergangenen Jahr kamen immerhin 80.000 Besucher. http://www.contemporaryistanbul.com
Dazu in Band 251 erschienen: