Christie's stoppt Versteigerung von Horten-Schmuck

1. September 2023 · Galerien & Auktionshäuser

Helmut Horten (1909-1987) war in den 1930er Jahren NSDAP-Mitglied. Den Grundstock für sein späteres Kaufhaus-Imperium der Horten AG legte er mit der Übernahme enteigneter jüdischer Geschäfte im Ruhrgebiet und am Niederrhein.

Seine Witwe Heidi Goëss-Horten (1941-2022) erbte ein Vermögen von rund 1 Milliarde US-Dollar. Sie ließ ein Gutachten erstellen mit dem Ergebnis, ihr verstorbener Gatte sei zwar Nutznießer der Enteignungen gewesen, habe sie aber nicht selber voran getrieben. Als aus ihrem Nachlass im Frühjahr 2023 rund 400 Schmuckstücke versteigert werden sollten, protestierten dagegen mehrere jüdische Organisationen. Eine weitere Versteigerung von rund 300 Objekten war für Herbst 2023 vorgesehen, wurde jedoch vom Auktionshaus Christie’s gestoppt. Anthea Peers, Christie’s-Präsidentin für den EMEA-Raum, erklärte via „Artnet“, der Verkauf von Heidi Hortens Schmucksammlung habe „intensive Aufmerksamkeit“ erregt, „die Reaktion darauf hat uns und viele andere zutiefst betroffen gemacht, und wir werden weiter darüber nachdenken“.


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