Chiharu Shiota im KZ-Gedenkstollen Ebensee

Bad Ischl im Salzkammergut ist Kulturhauptstadt Europas 2024 und führt in dieser Eigenschaft in Kooperation mit dem Zeitgeschichte Museum und der KZ-Gedenkstätte Ebensee vom 27. April bis zum 30. September 2024 das Projekt „Chiharu Shiota – Wo sind wir jetzt?“ durch.
„Die japanische Künstlerin Chiharu Shiota beschäftigt sich in ihren raumgreifenden Installationen mit Themen und Kontexten der menschlichen Existenz. Im Stollen des ehemaligen Konzentrationslagers Ebensee wird auf die unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus referenziert.” Dort schafft die Künstlerin eine Installation bestehend aus roten Seilen und 25 überlebensgroßen Kleidern. Die Kleider bilden die Form eines Körpers ab und füllen den Raum mit einer „nicht greifbaren Anwesenheit […] Die Kleider sind zwischen roten Seilen gefangen, die wie ein Nebel die Figuren verschleiern. Konzepte wie Erinnerung und Existenz versucht Shiota zu begreifen, indem sie gewöhnliche Gegenstände wie Schuhe, Schlüssel, Betten, Stühle und Kleider sammelt und sie in Fadenstrukturen verknüpft. “ Im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms ist außerdem im Alten Marktrichterhaus Lauffen bei Bad Ischl bis zum 14. Juni 2024 die Ausstellung „Das Leben der Dinge. Geraubt – verschleppt – gerettet“ zu sehen. Sie beleuchtet„ anhand zeitgenössischer Positionen das Schicksal von Kunstwerken und Artefakten zwischen Raub, Verschleppung und Restitution. Das Spektrum der Werke reicht von der Auseinandersetzung mit kolonialem Raub und teils fragwürdiger Sammeltätigkeit, staatlich geplantem Kunstraub und Enteignungen im Dritten Reich, bis hin zum kulturellen Genozid durch Verschleppung und Vernichtung von Kulturgütern.“ www.memorial-ebensee.at
Dazu in Band 295 erschienen: