Carolee Schneemann gestorben
Carolee Schneemann starb im Alter von 79 Jahren. Sie hinterlässt ein umfangreiches künstlerisches Werk mit Malerei, Collage, Assemblage, Skulptur, Installationskunst, Druck und Künstlerbuch, Fotografie, Happening und Performance, Filmkunst und Videokunst. Für die jüngere Kunstgeschichte ist sie vor allem als Pionierin der Performancekunst bedeutsam: seit der Ära von Happening und Fluxus hat sie mit ihrer Arbeit über Geschlechterrollen, Sexualität und die Verwendung des Körpers in der Kunst die nachfolgenden Künstlergenerationen stark beeinflusst. Als Feministin legte sie jedoch Wert darauf, sich ideologisch nicht einengen zu lassen. Als ein Schlüsselwerk gilt „Meat Joy“, 1964 als Happening in Paris aufgeführt mit acht Aktionisten, die mit rohen Fischen, gerupften Hühnern, Würsten, Farbe und Papierresten agierten. Sie selbst beschrieb diese Aktion als „dionysische Feier von Fleisch und Material“, aber anders als beim Wiener Aktionismus von Hermann Nitsch, der mit seinem Orgien-Mysterien-Theater auf sakrale Rituale abzielt, war Scheemanns Generalthema immer die Beziehung zwischen Sexualität und Politik. In späteren Filmprojekten spielte lange Jahre ihre Katze „Kirch“ eine wesentliche Rolle.
Dazu in Band 238 erschienen: