Cambridge: Pro-palästinensische Gruppe vandalisiert Politiker-Porträt
Mitglieder der Gruppe „Palestine Action“ beschädigten im Trinity College das Porträt des britischen Politikers Arthur James Balfour (1848-1930).
Er war ab 1902 als führende Kraft der Konservativen Partei Premierminister und später Marineminister, und er hatte schließlich als Außenminister mit seiner „Balfour Declaration“ 1917 dem Baron Walter Rothschild zugesichert, die britische Regierung werde die Zionisten bei der Errichtung einer „nationalen Heimstätte für das jüdische Volk“ in Palästina unterstützen. Auf dieser Erklärung Balfours fußte schließlich 1947 die Resolution 181 (II) der UNO, das bisherige britische Mandatsgebiet Palästina in einen jüdisch-israelischen und einen arabisch-palästinensischen Staat aufzuteilen. Die arabischen Staaten jedoch verweigerten sich dieser Resolution, und die Gründung des Staates Israel führte 1948 zum ersten israelisch-arabischen Krieg mit einer Vertreibung von ca. 700.000 Arabischstämmigen aus dem heutigen Israel. Für die palästinensische Seite stellt Balfour daher bis heute ein Feindbild dar. Nach dem Anschlag auf das Porträt in Cambridge bekundete Großbritanniens Vizepremierminister Oliver Dowden, er sei „entsetzt“ über diesen „schwachsinnigen Akt von mutwilligem Vandalismus“ und versprach, die „Täter sollten die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen“.
Dazu in Band 286 erschienen:
