BVDG: Neue zweite Vorsitzende
Karin Schulze-Frieling ist neue zweite Vorsitzende des BVDG-Bundesverbands Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung wurden der Vorsitzende Kristian Jarmuschek und der Schatzmeister Thole Rotermund in ihren Ämtern bestätigt. Konzentrierten sich in den letzten Monaten die kulturpolitischen Aktivitäten des BVDG vor allem auf die Auseinandersetzung mit der Novelle des Kulturgutschutzgesetzes, das vor der Sommerpause auch den Bundesrat passierte und damit in Kraft treten kann, so dürfte die Künstlersozialabgabe als nächstes Reizthema auf der Agenda der BVDG-Aktivitäten stehen. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hat zwar für 2017 eine Absenkung des Abgabesatzes von 5,2 auf 4,8 Prozent vorgeschlagen, doch „die Herausforderungen für die Künstlersozialversicherung, die sich aus den Veränderungen in einer zunehmend vernetzten, globalisierten und durch den digitalen Wandel geprägten Arbeitswelt in der Kultur- und Kreativwirtschaft“ ergeben, bedeuten, dass immer mehr Kreative wie Web-Designer und Start-Ups etc. in die Künstlersozialkasse drängen. Man wird nicht umhin kommen, den Begriff „Künstler“ im Künstlersozialversicherungsgesetz demnächst neu zu definieren. Selbständige Künstler, die im Jahr mindestens 3.900 Euro durch ihre Berufsausübung verdienen, genießen einen Versicherungsschutz bei der Künstlersozialkasse KSK. Dem Arbeitgeberanteil für die Versicherung der Angestellten vergleichbar zahlen die Verwerter künstlerischer Leistungen wie Galerien und Verlage als Umlage die erwähnten 5,2 Prozent von ihrem Umsätzen ein. Ein Dorn im Auge der Galeristen ist dabei schon seit Jahren der Umstand, dass sie diese Umlage auch für Umsätze mit ausländischen Künstlern abführen müssen, die gar nicht in den Genuss einer deutschen Kranken- und Rentenversicherung kommen. Und schon vor einem Jahr klagte der BVDG über die „überbordende Abgabepflicht“ und monierte: „Die klassische hälftige Aufteilung zwischen Künstlern und Galerien bei Kommissionsgeschäften lässt sich (auch angesichts der erhöhten Mehrwertsteuer) kaum mehr aufrechterhalten.“ www.bvdg.de