Bundeskunsthalle: Jubiläum
Ihr 25jähriges Bestehen feiert in diesen Wochen die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Weil in der Zeit der deutschen Teilung Bonn nur als „provisorische“ Bundeshauptstadt galt, vermied man einen repräsentativen Ausbau des Regierungssitzes, denn die Beamtenstadt am Rhein sollte auch optisch der „eigentlichen“ Hauptstadt Berlin keine Konkurrenz machen. Auch aus diesem Grund (und weil der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer praktischerweise gegenüber auf der anderen Rheinseite in Rhöndorf wohnte) wurde nicht die Großstadt Frankfurt, sondern das deutlich kleinere Bonn 1949 Sitz von Bundesregierung und Bundestag. Erst in den 1970er Jahren begann ein städtebauliches Umdenken. In der Ära Willy Brandt entwickelte man erste Ideen zu einer Bundeskunsthalle, die dann 1977 mit der Verabschiedung eines „Hauptstadtkonzepts“ konkreter wurden, doch erst 1984 beschloss das Bundeskabinett den Bau. Der Grundstein wurde im Oktober 1989 gelegt, und kurioserweise brach in diesen Wochen die DDR zusammen. Als die Bundeskunsthalle im Juni 1992 eingeweiht wurde, war die deutsche Wiedervereinigung längst vollzogen. Das Gebäude ist Teil der Bonner Museumsmeile zusammen mit der naturkundlichen Sammlung des Museum Koenig, dem Deutschen Museum Bonn und dem Kunstmuseum Bonn. Aus Bundesmitteln erhält die Bundeskunsthalle auch heute pro Jahr einen Zuschuss von 16 Mill. Euro und realisiert damit ein breit gefächertes Programm von archäologischen und kunsthistorischen Blockbuster-Ausstellungen bis zu monografischen Einzelausstellungen deutscher Gegenwartskünstler.