Bruno Latour gestorben

Bruno Latour, französischer Soziologe und Philosoph, starb im Alter von 75 Jahren. Der Professor an Pariser Hochschule Science Po der gilt als Erneuerer der Sozialwissenschaften und als Vordenker der ökologischen Bewegung. Als Begründer der Akteur-Netzwerk-Theorie vertrat Latour die These, dass sich Natur und Gesellschaft in ständig neuen Verbindungen Eigenschaften zuschreiben und umschrieb dies auch mit der Idee eines „Parlaments der Dinge“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte den Verstorbenen als „humanistischen und pluralistischen Geist“. Latours Schriften waren nicht zuletzt wegweisend für die Kunst und gehören bereits zum Kanon der zeitgenössischen Kunsttheorie. Darüber hinaus wurder er selbst als Kurator tätig, so etwa für die Ausstellung “critical zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik” im ZKM Karslruhe, die er mit Peter Weibel kuratierte. Für KUNSTFORUM International sprach Bruno Latour wiederholt mit Autor*innen und bereicherte Bände mit seiner Expertise zu diversen Themenbereichen. Zuletzt war er in Band 275 mit Ann-Katrin Günzel und Peter Weibel über die Möglichkeit der Utopie im Gespräch.
Dazu in Band 237 erschienen:
Dazu in Band 275 erschienen: