Brüssel: Zwei Ausstellungen zu „100 Jahre Surrealismus"
1924 veröffentlichte André Breton sein Erstes Surrealistisches Manifest – dies gilt als die Geburtsstunde des Surrealismus, der anfangs eher eine literarische Bewegung war, dann aber vor allem durch die Malerei von Max Ernst, Salvador Dali oder René Magritte populär wurde. Das Brüsseler Bozar zeigt bis zum 16. Juni 2024 die belgische Szene und ihre internationalen Interaktionen in der Werkschau „Histoire de ne pas rire – Surrealismus in Belgien”.
Zu sehen sind Arbeiten von Paul Nougé, René Magritte, Jane Graverol, Marcel Mariën, Rachel Baes, Leo Dohmen, Paul Delvaux, Max Ernst, Yves Tanguy, Salvador Dalí, Giorgio De Chirico. Eine zweite Ausstellung „Imagine” in den Königlichen Museen der Schönen Künste legt den Schwerpunkt auf internationale Kunst des Surrealismus (bis 21. Juli 2024). Hier sind u.a. Werke von Max Ernst, Giorgio de Chirico, Salvador Dalí, Joan Miró, Jane Graverol, Dorothea Tanning, Man Ray, Leonor Fini versammelt. Paris war der eigentliche Mittelpunkt der Gruppe um André Breton, die sich zugleich auch als politisch-emanzipatorische Bewegung verstand. Dort im Palais „Hotel de Berulle” in der Rue de Grenelle Nr. 5 unterhielt die Gruppe ein „Büro für surrealistische Recherchen”. Der Belgier René Magritte gehörte Ende der 1920er Jahre für kurze Zeit dieser Pariser Gruppe an, verkrachte sich aber dann mit Breton und zog nach Brüssel zurück. Paul Delvaux mit seinen phantastischen Nachtlandschaften gilt neben Magritte als weiterer wichtiger Vertreter des belgischen Surrealismus.
Dazu in Band 294 erschienen: