Britischer Premierminister lehnt Herausgabe des Parthenon-Frieses ab
Der British Museum Act, ein Gesetz aus dem Jahre von 1963, verbietet dem British Museum das Verschenken von Objekten aus seiner Sammlung. Darauf berief sich unlängst der britische Premierminister Rishi Sunak als Begründung seiner Ablehnung einer Herausgabe des Parthenon-Frieses an Griechenland. Ursprünglich war der Fries mit Figuren und Darstellungen von Opfergaben an die Göttin Athene an der oberen Außenwand des 2.500 Jahre alten Parthenon-Tempels auf der Akropolis angebracht. Heute befindet sich jedoch nur ein Teil im Akropolis-Museum in Athen, einige wenige Teile auch in anderen Museen, das größte Konvolut mit 56 Teilen des Parthenon-Frieses beherbergt hingegen das British Museum. Lord Elgin erhielt 1801 die Erlaubnis, in Athen die Hälfte der Skulpturen abzunehmen und stellte sie erstmals 1807 in London aus, musste sie dann aber wegen finanzieller Schwierigkeiten an den britischen Staat verkaufen. Seit 1817 sind die Fries-Teile im British Museum zu sehen. In London geht man daher von einem legalen Erwerb aus. In Athen hingegen verweist man darauf, Griechenland habe sich zu jenem Zeitpunkt unter osmanischer Oberhoheit befunden und hätte daher selbst solch ein Rechtsgeschäft gar nicht tätigen können. Schon nachdem Griechenland 1832 vom Osmanischen Reich unabhängig wurde, wurden erste Rückgabeforderungen erhoben. Bis heute gibt es darüber allerdings keine Einigung zwischen London und Athen.
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