Boom, Bubble und Blast
Die Dresdner Motorenhalle ist ein Projektzentrum für zeitgenössische Kunst in der Wachsbleichstraße 4a. Eigentlich wollte die Künstlergruppe BBM (Beobachter der Bediener von Maschinen) dort in diesen Wochen ein Projekt zur Finanzkrise durchführen, änderte dann jedoch ihr Programm unter dem Eindruck der jüngsten innenpolitischen Entwicklung. Stattdessen geht BBM jetzt gemeinsam mit dem Verein riesa e.V. der Frage nach, welche gesellschaftlichen Entwicklungen „Menschen dazu antreiben, sich in Europa für stärkere Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit, gegen eine offene Gesellschaft zu engagieren? Vor allem in Dresden seit Wochen regelmäßig dafür auf die Straße zu gehen?“ Denn Dresden gilt in diesen Wochen als Hochburg der rechtspopulistischen „Pegida“-Bewegung, die es schafft, bis zu 17.000 Teilnehmer zu ihren Kundgebungen anzulocken. „Pegida“ ist kein rein ostdeutsches Phänomen, denn seriöse politologische Untersuchungen belegen, dass es bei einer Zuspitzung wirtschaftlicher und sozialer Probleme in ganz Deutschland ein Wählerpotenzial von 20 bis 22 Prozent der Stimmberechtigten gäbe, die dann bereit wären, Parteien rechts von der CDU/CSU zu wählen. Vom 4. März bis zum 4. April 2015 läuft in der Dresdner Motorenhalle die Ausstellung „boom, bubble & blast. Die Kunst der weltoffenen Gesellschaft“. Schon ab dem 4. Februar 2015 finden begleitend dazu in einer „offenen Halle“ Konzerte, Diskussionen, Filme, Vorträge, Seminare und „ideelle Stücke des Widerstandes gegen Nationalist_innen, Fremdenfeind_innen, Verschwörungstheoretiker_innen, für positive integrative Lebens-Entwürfe unserer Gesellschaft“ statt. www.motorenhalle.de, www.riesa-efau.de