Boltanski: Denkmal für Zwangsarbeiter

4. April 2018 · Aktionen & Projekte

1873 nahm der Hütteningenieur Julius Buch im saarländischen Kohlerevier ein Puddel- und Walzwerk in Betrie. Nachdem dort in Völklingen 1881 der erste Hochofen angefeuert wurde, anacierte das Hüttenwerk rasch zum größten Hersteller von Eisenträgern in Deutschland. Während des Zweiten Weltkriegs mussten dort 14.000 Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten körperliche Schwerstarbeit unter äussert unwürdigen Bedingungen verrichten, so dass 250 von ihnen starben. Ihnen setzt nun der Bildhauer Christian Boltanski ein Denkmal auf dem Gelände, das 1986 stillgelegt wurde und heute UNESCO-Weltkulturerbe ist. Boltanski hat sich immer wieder mit den Grausamkeiten der Geschichte in den letzten 100 Jahren auseinandergesetzt, auch mit der eigenen Vergangenheit als Sprößling eines ukrainisch-jüdischen Arztes, der in Paris geboren wurde und dort lebte. Sohn Christian kam 1944 kurz nach dem Ende der deutschen Besatzung dort zur Welt. Als Künstler wurde Christian Boltanski mit Installationen bekannt, in denen er seine eigene gutbürgerliche Kindheit reflektierte und auch persönliche Gegenstände und Erinnerungsstücke verstorbener oder fiktiver Personen einsetzte. Vergangenheit und Vergänglichkeit sind bis heute Generalthema seiner Arbeiten. www.voelklinger-huette.org


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